Implantologie

IMPLANTOLOGIE

Die Implantologie stellt eine moderne Alternative zum herkömmlichen Ersatz von Zähnen mittels Brücken- oder Prothesenversorgungen dar. Implantate bieten gegenüber Alternativen wie Brücken oder herkömmlichen Teil- und Vollprothesen mehrere Vorteile.

  • Im Gegensatz zur Versorgung mit einer Brücke müssen keine gesunden Nachbarzähne beschliffen werden.
  • Implantate können einen Knochenrückgang vorbeugen, da eine natürliche Belastung des Kiefers gegeben ist.
  • Implantatgetragene Versorgungen bieten durch eine stabile Verankerung ein Höchstmass an Kau- und Sprechkomfort.
  • Bei fehlenden Seitenzähnen kann durch Implantate auf einen herausnehmbaren Zahnersatz verzichtet werden.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation ist ein ausreichendes Knochenvolumen, ein abgeschlossenes Kieferwachstum, eine gesunde und stabile Mundschleimhaut und eine gute Mundhygiene. Bei ungenügendem Knochenvolumen können verschiedene, individuell erforderliche Knochenaugmentationstechniken durchgeführt werden.

ZAHNIMPLANTATE

ZAHNIMPLANTATE

Ein Implantat ist in der Regel eine Titanschraube, die in den Kieferknochen eingepflanzt wird und auf dem Kronen, Brücken oder Prothesen befestigt werden können. Im Knochen verwächst das Implantat direkt mit Ihrem Kiefer und übernimmt nach dem Heilungsprozess die gleiche Funktion wie die eigene Zahnwurzel.

Die Entscheidung ob ein extraktionbedürftiger Zahn direkt nach der Extraktion durch ein Implantat ersetzt werden kann (Sofortimplantation) ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die individuell geprüft werden müssen. In der Regel sollten Extraktionswunden der entfernten Zähne ein paar Wochen abheilen und die Implantation erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt (verzögerte Sofortimplantation oder Spätimplantation. Da sich der Kieferknochen aber nach mehreren Monaten ohne Insertion durch ein Implantat beginnt zu resorbieren muss das Zeitfenster zur Implantation bewusst gewählt werden.

Die Wahl, welches Implantat für Sie am besten geeignet ist erfolgt nach einer ausführlichen Untersuchung. Die Implantate werden unter lokaler Anästhesie in den Kiefer eingesetzt und können nach einer Einheilphase  von ca. 3-6 Monaten bei Ihrer Privatzahnärztin oder Ihrem Privatzahnarzt mit einer Krone versorgt werden.

 

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OPERATIVER ABLAUF

Vor dem operativen Eingriff findet eine prothetische Therapieplanung statt. Dafür benötigt es die Anfertigung von Röntgenbildern zur Beurteilung des Knochenangebots.

Der operative Eingriff ist in Dauer und Schwierigkeitsgrad abhängig von der gegeben Knochenqualität und -quantität.

In einem ersten Schritt wird bei der Implantation die Schleimhaut mit einem kleinen Schnitt eröffnet. Danach wird das Implantatbett im Knochen mit speziellen Implantatbohrern vorbereitet. Anschliessend wird das Implantat in das Implantatbett eingedreht und sie Schleimhaut wieder dicht vernäht. Die Nahtentfernung erfolgt nach 7-10 Tagen.

Der operative Eingriff findet in nahezu allen Fällen unter lokaler Betäubung statt.

Das Implantat braucht in Abhängigkeit der Knochenqualität ungefähr 3-6 Monate um im Kieferknochen fest einzuheilen. In dieser Zeit sollte das Implantat möglichst nicht mit einem Zahnersatz versorgt werden.

Nach der Einheilungszeit erfolgt die Freilegung des Implantats. Dabei wird durch einen kleinen Schnitt die das Implantat überdeckende Schleimhaut geöffnet und meist in Kombination mit einer speziellen Operationstechnik z.B. einem Rolllappen so gestaltet, dass dass Zahnfleisch und die spätere Zahnkrone kaum von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden ist.  Dieser kleiner Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung. Danach kann das Implantat durch Ihren Zahnarzt mit einer Implantatkrone oder Brücke wie auch mit einer Zahnprothese versorgt werden.

BEHANDLUNGSVERLAUF

Die Komplikationen einer Implantation entsprechen denen anderer oralchirurgischer Eingriffe, wie beispielsweise bei der operativen Entfernung eines Weisheitszahnes.

Zu den häufigsten Komplikationen gehören eine postoperative Schwellung sowie die Ausbildung eines Hämatoms.  Einschränkungen der Mundöffnung sind ebenfalls temporär möglich. Die postoperative Schmerzen sind meist sehr gering und lassen sich gut mit Schmerzmitteln reduzieren.

Bereits am nächsten Tag sind die meisten Patienten wieder arbeitsfähig.

VERHALTEN NACH DER OPERATION
NACHSORGE

Implantatgetragener Zahnersatz ist bei entsprechender Pflege und sorgfältiger Nachsorge ästhetisch wie funktional eine über sehr viele Jahre währende Lösung.

Das Implantatrecall erfolgt meist im Rahmen der Routineuntersuchung bei Ihrem Zahnarzt. Bei dieser Nachkontrolle wird das Gewebe, welches das Implantat umgibt, untersucht. Dadurch können Entzündungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Zusätzlich sind regelmässige Röntgenaufnahme zur Kontrolle des Implantats sowie des Knochenverlaufs sinnvoll.

KOCHENAUFBAU (AUGMENTATION)

Bei jedem Zahnverlust kommt es über die Zeit zu einem Abbau des Kieferknochens.
Für eine ausreichende Implantatstabilität ist es erforderlich, dass der Kieferknochen über eine gewisse Höhe und Breite verfügt. Daher kann es gelegentlich notwendig sein, den verlorengegangenen Knochen so aufzubauen, dass das Implantat in die anatomisch korrekte Position gesetzt werden kann.

Unter Augmentation versteht man die Vergrösserung bzw. die Verbreiterung des Knochenlagers zur Aufnahme von Implantaten.

Als Material kann körpereigenes oder körperfremdes Material verwendet werden.
Welches Material und Technik am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, wie viel (Rest-)Knochenangebot vorhanden ist.

Bei kleinen Knochendefekten kann der Knochenaufbau gleichzeitig mit der Implantation erfolgen. Bei grösseren Defekten erfolgt zuerst der Knochenaufbau und nach einer Einheilungsphase von ungefähr 4 Monaten erfolgt die Implantation.

 

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SINUSBODENAUGMENTATION (SINUSLIFT)

SINUSBODEN-
AUGMENTATION (SINUSLIFT)

Sinusbodenaugmentation
Der Sinuslift ist ein operatives Verfahren zum Knochenaufbau im Oberkiefer. Eine andere Bezeichnung dafür ist die Sinusbodenaugmenation oder -elevation. Für eine stabile Verankerung von Implantaten in diesem Bereich ist ein ausreichend dicker und hoher Kieferknochen notwendig. Bei Verlust der oberen Backenzähne kann sich dieser Knochen des Sinusbodens abbauen und an Höhe verlieren.

Der Sinusboden ist dünne Knochenstruktur, welche die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) von der Mundhöhle trennt. Die Kieferhöhle ist mit einer sehr dünnen Membran ausgekleidet (Schneidersche Membran) die bei dieser Operationstechnik mit speziellen Instrumenten angehoben wird um ein Knochenersatzmaterial einzubringen.

Diese Operation erfordert viel Erfahrung des Operateurs und ein minimalinvasives Vorgehen unter der Zuhilfenahme von Vergrösserungshilfen. Es können 2 Verfahren angewendet werden. Ein interner Sinuslift (Summers) bei dem der Kieferhöhlenboden über den Zugang der Implantatbohrung angehoben werden kann. Dieser Zugang ist nur dann möglich wenn noch eine gewisse Restknochenhöhe vorhanden ist um das Implantat einzubringen. Beim externen Sinuslift erfolgt der Zugang im Mundvorhof seitlich, durch einen kleinen Schnitt in der Schleimhaut.

Dieser Eingriff ist auch bei extrem geringer Knochenhöhe anwendbar, allerdings ist dann oft keine gleichzeitige Implantation möglich. Diese erfolgt dann meist nach ca. 6 Monaten wenn sich ein ausreichend stabiles Knochenlager gebildet hat. Je nach Situation kann aber auch beim externen Sinuslift gleichzeitig das Implantat inseriert werden, wenn das Implantat primärstabil eingebracht werden kann. Welche Methode angewendet werden kann entscheidet sich nach einer eingehenden klinischen Untersuchung und Röntgendiagnostik (ggf. auch durch ein 3D Röntgen – DVT).
Der Eingriff wird mit minimal-invasiven Zugang durchgeführt um den Kieferknochen und die Schneidersche Membran maximal zu schonen.

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PERIIMPLANTITISTHERAPIE

PERIIMPLANTITIS-
THERAPIE

Perimplantitistherapie
Implantate sind aus der modernen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Mit steigender Anzahl gesetzter Implantate und längerer Gebrauchsperiode muss aber zunehmend mit periimplantären Komplikationen gerechnet werden. V.a. die periimplantäre Mukositis und die Periimplantitis nehmen in ihrer Prävalenz zu.

Unter einer periimplantären Mukositis versteht man eine Entzündung der Weichgewebe um ein im Knochen verankertes Implantat ohne Knochenverlust. Unter einer Periimplantitis versteht man eine Entzündung und Zerstörung der Hart- und Weichgewebe um ein im Knochen verankertes Implantat. Hauptursache sind Bakterien, welche die Implantatoberfläche besiedeln.

Die Basis für den langfristigen Implantaterfolg stellen ein engmaschiges Recall mit klinischer und radiologischer Untersuchung, sowie die regelmässige, professionelle Implantatpflege dar. Für die periimplantäre Mukositis ist oft die nicht chirurgische, ursachenbezogene Behandlung ausreichend für eine Heilung.

Für eine erfolgreiche Behandlung der Periimplantitis ist häufig ein weiterer, chirurgischer Eingriff notwendig. Dabei wird ein direkter Zugang zu der Implantatoberfläche geschaffen. Danach kann die Oberfläche von den Bakterien befreit werden, bei Bedarf die Implantatoberfläche poliert werden und der Knochen wenn möglich wieder aufgebaut werden.

Gegebenenfalls können freien Bindegewebs- oder Schleimhauttransplantate zur Verbesserung der parodontalen, periimplantären Verhältnissen verwendet werden. Durch eine frühe Diagnose und eine adäquate Therapie kann eine Mukositis oder Periimplantitis erfolreich behandelt und die betroffenen Implantate meist langfristig erhalten werden.

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